Unterwegs auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad

Unterwegs auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad

Trung Cao lässt einen Egel in ein Röhrchen fallen. Die kleinen Blutsauger helfen dem Biologieprofessor aus Vinh, eines der seltensten Huftiere der Welt zu erforschen, die Saola. Sie lebt ausschließlich in den Annamiten, einem mehr als tausend Kilometer langen Gebirgszug an der Grenze von Vietnam und Laos. Durch die dichten Wälder dieser Berge versorgten die nordvietnamesischen Soldaten einst die Kämpfer der südvietnamesischen Befreiungsfront mit Waffen, Munition und Verpflegung.

Manche Abschnitte des historischen Ho-Chi-Minh-Pfades wurden inzwischen zu einer modernen Fernstraße ausgebaut, andere vom Urwald oder wie auf dem laotischen Nakai-Plateau von einem Stausee verschluckt. Der See nahm etwa 140 Elefanten den Lebensraum. Die Bauern mussten ihr Dorf aufgeben. In dem neuen gibt es Strom, fließendes Wasser und eine Schule für die Kinder.

Wasser und tektonische Prozesse haben der Landschaft im vietnamesischen Nationalpark Phong-Nha-Ke-Bang sein Gesicht gegeben: dicht bewaldete Karsttürme und in deren Inneren Grotten, Höhlen und kilometerlange Labyrinthe. Während des Krieges boten die Höhlen Schutz vor den Bomben der US-Armee. Heute schaffen sie als Touristenattraktion Arbeitsplätze.

In dem laotische Dorf Vongsykeo scheint vieles so zu sein, wie es schon immer war bei dem Bergvolk der Katang. Die Frauen stampfen den Reis, die Männer gehen auf die Jagd. Seit Generationen kursieren die Geschichten vom Heiligen Wald und seinen Tabus. Aber auch ihre Welt verändert sich. Vor einem Jahr hat die Gemeinde eine Schule gebaut, und jetzt wird das Dorf ans Stromnetz angeschlossen.

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