Unter unserem Himmel

Unter unserem Himmel

Früher dampften die Sudkessel in unzähligen gemeinschaftlich betriebenen Kommunbrauhäusern, heute gibt es sie nur noch in fünf Orten der nördlichen Oberpfalz: in Eslarn, Falkenberg, Mitterteich, Neuhaus und Windischeschenbach. Erst in den 1970er-Jahren wurde die alte Bier-Tradition dort wiederbelebt - der Beginn einer schier unglaublichen Erfolgsgeschichte.
Aber nicht alle dürfen mitmachen: Man braucht ein Braurecht, das nach jahrhundertealter Tradition nicht bei Personen liegt, sondern auf einzelnen Anwesen und Höfen.
Im Kommunbrauhaus rattern dann die Zahnräder, surren Transmissionsriemen, brodelt es in den Braukesseln wie vor 100 Jahren. Schon vor Sonnenaufgang feuert der Braumeister mit Holz an, dann kocht das Gerstenmalz im Maischebottich. Die gemeinschaftlich gekochte Würze tragen die Kommunbrauer dann nach Hause, in Fässern, Tanks oder hölzernen Bottichen, den "Koufn". Und "dann macht der Zoigl was er will", sagen die Brauer, und so schmeckt das Bier jedes Mal anders.
Manche Braurechtler schenken den Zoigl auch aus, in ihrer hauseigenen Zoiglstube, aber immer nur für ein paar Tage im Monat. Wo gerade ausgeschenkt wird, erkennt man an dem sechszackigen "Zoiglstern", der aus dem Fenster gehängt wird, dem Zeichen der Brauer, denn das Wort "Zoigl" kommt von "Zeiger".
Michael Zametzer begleitet in seinem Film eine junge Familie beim Einrichten ihrer neuen Zoiglstube, schaut einem 96-jährigen Braumeister in den Kessel, der nicht ans Aufhören denkt, und ist zu Gast bei einer Glaserfamilie, die sich mit dem Zoigl im Lauf der Zeit in eine Wirtsfamilie verwandelt hat. Sie alle verbindet die Liebe zu dieser lebendigen Biertradition im Norden Bayerns.

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