Unter den Linden vor Ort
In diesen Tagen geht in Deutschland einer der seltenen und vielleicht letzten Strafprozesse gegen Täter des Holocaust zuende. Über 70 Jahre nach dem Völkermord rückt der Prozess von Detmold die Taten gegen die Menschlichkeit wieder in das gesellschaftliche Bewusstsein - gegen das kollektive Vergessen. Die Prozesse gegen die Täter sind und waren wichtige Bestandteile der Erinnerungskultur. In den 60er Jahren veränderten in Deutschland die Frankfurter Auschwitz-Prozesse und in Israel der Eichmann-Prozess den gesellschaftlichen Umgang mit dem Holocaust nachhaltig. Michaela Kolster diskutiert in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem mit ihren Gästen über das Thema "Wider das Vergessen des Holocaust - Erinnern, Mahnen, Sühnen". Gabriel Bach war der stellvertretende Generalstaatsanwalt im Eichmann-Prozess in Jerusalem 1961/62. Yehuda Bauer ist israelischer Historiker und war viele Jahre Leiter des Forschungsinstituts Yad Vashems.