Unsere Geschichte - Als die A1 in den Norden kam

Unsere Geschichte - Als die A1 in den Norden kam

Die A1 ist eine der längsten und meist befahrenen Autobahnen in Deutschland und eine der gefährlichsten. Jeden Tag rasen dort rund 120.000 Fahrzeuge quer durch Norddeutschland. Sie ist auch eine der ältesten Autobahnen Deutschlands, und noch immer wird sie weiter ausgebaut. Anfang der 1930er-Jahre begannen die Arbeiten an der ersten Teilstrecke der A1 zwischen Hamburg und Bremen. Es war eine Tortur für Tausende von Arbeitern, die dort täglich bis zu 20 Stunden körperliche Schwerstarbeit verrichten mussten. Das Hitler-Regime hatte den Einsatz von Baumaschinen begrenzt, um die Beschäftigungszahlen nach oben zu treiben. 1934 war die A1 Schauplatz des ersten Aufstands von Arbeitern gegen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Die Autorinnen Susanne Brahms und Michaela Herold werfen in diesem Film einen Blick auf die Anfangsjahre der Autobahn und begeben sich auf eine Zeitreise durch 80 Jahre Entwicklungsgeschichte, die bis heute nicht abgeschlossen ist. Es ist auch eine Reise in eine Vergangenheit, als die Menschen entlang der A1 die vorbeifahrenden Autos noch an einer Hand abzählen konnten. Eine Zeit, in der die Kinder im Winter auf der Fahrbahn Schlittschuh liefen und das 'Autowandern' erfunden wurde: Die Autofahrer konnten an eigens ausgebaggerten Badeseen direkt an der Trasse bis ans Ufer vorfahren, um dort Urlaub zu machen. Die A1 ist eine der wichtigsten Lebensadern im Norden. Sie hat das Freizeitverhalten und die Wirtschaft verändert. Entlang der Strecke gibt es viele Geschichten zu erzählen, z. B. über die modernste Brückenraststätte Europas, die 1969 mit großem Pomp bei Osnabrück eröffnet wurde. Die Kellner der ersten Stunde sind bis heute davon überzeugt, die Raststätte Dammer Berge sei der schönste Arbeitsplatz der Welt. Prominente wie Heinz Erhardt waren dort Stammgäste, und sogar aus Skandinavien kamen Schaulustige. Interessant ist auch die Geschichte der Baronin Caroline von Hammerstein, sie konnte es durchsetzen, dass wegen ihres Familiengrabes die A1 einen Bogen bei Reeßum macht.

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