Unsere Geschiche

Unsere Geschiche

Essen und Trinken 

Die Hausmannskost von Mutter oder Großmutter vergisst man nie. Der Geschmack und der Duft von früher erinnert an die Kindheit.

Die zweiteilige Dokumentation "Die Küche meiner Kindheit" aus der Reihe "Unsere Geschichte" macht eine kulinarische Reise in die 1950er - bis 1970er-Jahre. Norddeutsche erzählen von Familienrezepten und - traditionen. Alt, aber nicht von gestern, denn "Omas Küche" wird gerade wieder entdeckt.

In der zweiten Folge geht es um "Kraut und Rüben", deftige Kost und Traditionen auf dem Land. In vielen Familien war nach dem Krieg das Schlachtfest der Höhepunkt des Jahres. Peter Harry Carstensen, der frühere Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, ist auf einem Bauernhof in Schleswig-Holstein aufgewachsen. Er erinnert sich an Schwarzsauer, ein Gericht aus Schweineblut, Schwarten und Nieren, das nach dem Schlachten auf den Tisch kam. Das Lieblingsgericht seiner Kindheit war aber Saure Rolle, Rindfleisch in Pansen eingenäht und sauer eingelegt.

Bei Tini Peters aus Ostfriesland wurde in den schweren Kriegs - und Nachkriegszeiten schwarz geschlachtet, damit die Familie über die Runden kam. Gemüse kam aus dem Garten hinter dem Haus. Angebaut wurden zum Beispiel Bohnen, die früher in jedem Haushalt zum Trocknen unter der Decke hingen. Sie waren die Grundlage für das alte ostfriesische Gericht Updrögt Bohnen mit Speck. Das einstmalige Arme-Leute-Essen gilt heutzutage als Delikatesse.

Ernährungspsychologe Thomas Ellrott aus Göttingen erforscht das Essverhalten und weiß, warum die gute, alte Küche wieder im Trend liegt. Er sagt: "Omas Küche beamt mich zurück in eine Zeit, in der es gefühlt viel mehr Gemeinschaft, Stabilität und Sicherheit gab als heute. In einer Zeit der unendlichen Möglichkeiten sehnen wir uns nach Halt, Vertrauen und Sicherheit." Er selbst wuchs in Braunschweig auf und erinnert sich an Kartoffel - oder Spargelgerichte, aber auch an die erste Tiefkühlpizza. Nicht so sein Ding!

Die kulinarischen Erinnerungen von Linda Zervakis sind norddeutsch-mediterran. Labskaus und Kohlrouladen gab es bei ihrer Tagesmutter, griechische Gerichte mit viel Knoblauch bei den Eltern, die als Gastarbeiter nach Deutschland kamen. Eine ganz besondere Rolle spielten die süßen "bunten Tüten", die ihr Vater in einem Harburger Kiosk verkaufte und mit denen sich Linda bei ihren Mitschülern beliebt machte.

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