Überleben in Detroit
"Wir leben in einem Katastrophengebiet!": Der Verzweiflungsschrei stammt von Rick Piornack, einem Weißen der Mittelschicht. Eine aussterbende Spezies sei er in seiner alten Heimat.
Detroit ist heute eine Ruinenstadt, in der fast nur noch arme Schwarze wohnen. Was in Europa keinesfalls passieren darf und mit Hunderten von Milliarden von Euro verhindert wird, ist in den USA trauriger Alltag: Acht Städte haben seit 2010 den Bankrott angemeldet.
Als es im Sommer 2013 Detroit traf, löste die Nachricht dennoch einen Schock aus: Hier brummte einst der Motor der globalen Autoindustrie, das Sinnbild der Weltmacht USA. Warum nur ist die Wiege des US-Kapitalismus auf der Bahre gelandet? Und wie überlebt man in einer Pleitestadt, in der täglich mindestens eine Person ermordet wird, wo fast keine Polizisten mehr unterwegs sind und Rentner um ihre Altersvorsorgegelder fürchten müssen?
Die Dokumentation "Überleben in Detroit" zeigt das Ergebnis einer beklemmenden Milieustudie von Karin Bauer.