Tuyas Hochzeit

Tuyas Hochzeit

SpielfilmRC / CN  

In der Steppe der Inneren Mongolei lebt Tuya mit ihrem Mann Bater und zwei Kindern. Bater kann seit einem Unfall nicht mehr laufen, und so muss sich Tuya allein um die Familie und die Schafherde kümmern. Als sie eines Tages unter der Last der schweren Arbeit zusammenbricht, beschließt das Paar, sich scheiden zu lassen. Ein neuer Ehemann soll Tuya helfen, die Familie zu versorgen. Die Anwärter sind zahlreich, doch keiner will sich um Bater kümmern, wie Tuya es verlangt. Schließlich kommt Baolier, ein Schulfreund von Tuya, der Bater in einem teuren Pflegeheim unterbringen will ... Die Innere Mongolei ist ein autonomes Gebiet in der Volksrepublik China. Kalte, lange Winter und Wassermangel prägen das Leben der Menschen dort. Es ist ein hartes Leben. Doppelt schwer ist es für die junge Tuya (Yu Nan). Seit ihr Mann Bater (Bater) nach einem Unfall nicht mehr laufen kann, muss sie die Familie mit zwei kleinen Kindern sowie die hundert Schafe, Existenzgrundlage der Familie, allein versorgen und tagtäglich kilometerweit zur nächsten Wasserstelle laufen. Klaglos nimmt sie diese Mühen mit trotziger Entschlossenheit auf sich. Bater will sie zur Scheidung überreden, doch Tuya will davon nichts wissen. Eines Tages wird sie krank, ihre Rückenwirbel sind verdreht. Tuya muss sich schonen, sonst droht eine Lähmung. Nun denkt auch sie erstmals an Scheidung, nicht, weil sie Bater nicht mehr liebt, sondern aus sehr pragmatischem Grund: Als Geschiedene könnte sie einen neuen Mann suchen, der sich um sie, ihre Kinder, ihre Schafe - und um ihren kranken Bater kümmert. Das wäre die Bedingung. Bater und Tuya lassen sich scheiden, was sich schnell herumspricht. Doch von Bater wollen alle Bewerber nichts wissen. Bis Tuyas ehemaliger Klassenkamerad Baolier (Peng Hongxiang) auftaucht. Er ist durch Ölbohrungen zu Reichtum gekommen. Für Bater findet er einen Platz in einem modernen Pflegeheim, Tuya und die Kinder bringt er dazu, in die ferne Stadt zu ziehen. Doch Bater kommt im Heim nicht zurecht und versucht, sich das Leben zu nehmen. Senge (Senge), Tuyas ebenso liebenswürdiger wie leicht chaotischer Nachbar, bringt ihr die Nachricht. Tuya muss nicht lange überlegen. Gemeinsam mit Bater kehrt sie in die Heimat zurück. Nun wirbt Senge um die junge Frau, die er schon immer mochte. Unter großen Mühen gräbt er einen Brunnen. Das soll sein Heiratsantrag sein, doch zuvor muss er sich noch scheiden lassen. Nach einigen Verwirrungen kommt die Hochzeit zustande, doch die Braut sieht nicht glücklich aus. 'Tuyas Hochzeit' ist ein in seiner Einfachheit unglaublich packender Film über eine starke Nomadenfrau, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz von ihrem Schicksal nicht unterkriegen lässt. Kraftvolle Bilder, die geschickte Balance von Humor und Tragik sowie eine wunderbare Titeldarstellerin brachten dem Film den 'Goldenen Bären' zur Berlinale 2007. Zur Begründung der Auszeichnung sagte Paul Schrader, der Jurypräsident: 'Es handelt sich dabei um einen stillen, aber kraftvollen Film über eine Frau, die noch einmal von vorn beginnen möchte, begleitet von wunderschönen Landschaftsbildern der Mongolei'. Gedreht wurde der Film bei einer der letzten Hirtenfamilien, die ihr Heimatgebiet im Nordwesten der Inneren Mongolei nicht verlassen haben. Neben der Hauptdarstellerin Yu Nan wurden die meisten Rollen von lokalen mongolischen Hirten gespielt, die im Film ihre eigenen Namen tragen.

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