Türkei - Die Wächter des Ararat

Türkei - Die Wächter des Ararat

Ararat, der höchste Berg der Türkei: Der Legende nach ist dort die Arche Noah gestrandet. Heute liegt er in einer militärischen Sperrzone. Zum Leid der Nomaden, der "Wächter des Ararat".

Jahrzehntelang pilgerten Abenteurer zum Gipfel, um das biblische Wrack zu finden. Aber der Ararat liegt im Kurdengebiet und ist heute ein Rückzugsgebiet für PKK-Guerilla-Kämpfer. Deshalb trauen sich heute kaum noch Touristen her, an denen die Nomaden verdienten.

Der Nomadenjungen Erhan träumt davon, später einmal sein Geld als Fremdenführer zu verdienen. Der Zwölfjährige gehört zum Stamm der Jelali. Seit Jahrhunderten ziehen die kurdischstämmigen Wanderhirten mit ihren Schafen über die Hänge des Ararat entlang der Grenzen zu Armenien und dem Iran. Die Türken nennen sie "Wächter des Ararat". Auf ihre Ortskenntnis und Bergerfahrung konnten sich Expeditions- und Reiseveranstalter stets verlassen. Bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges brachte der Bergtourismus den Jelali dringend benötigte Zusatzeinkünfte. Im abgelegenen Ostanatolien hatten die archaisch lebenden Nomaden Kontakte mit Besuchern aus der ganzen Welt. Vor allem der Lohn, den die Männer als Bergführer bekamen, sicherte das Überleben. Schon mit zehn, zwölf Jahren stiegen deshalb viele Jelali-Jungen zum ersten Mal auf den eisigen Gipfel. So früh wie möglich wollten sie sich als Helfer und Träger bewähren, später als verantwortlicher Führer. So auch Erhans Vater Mehmet, sein Onkel Halil und sein älterer Bruder Davut, der in Erhans Familie der Einzige ist, der Geld verdient. Ihm vor allem will der Zwölfjährige nacheifern.

Ein Filmteam besuchte Erhans Familie auf ihrer Sommerweide und begleitet den Nomadenjungen, als er zusammen mit seinem älteren Bruder und seinem Onkel endlich das erste Mal zum Gipfel des Ararat aufbrechen darf.

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