Tupamaros

Tupamaros

DokumentationUSA  

In den Slums von Caracas gibt es Viertel, in die sich die Polizei nicht traut. Hier, in der Stadt mit der zweithöchsten Mordrate der Welt sorgen bewaffnete linksgerichtete Banden, sogenannte Colectivos, für Recht und Ordnung - oder was sie dafür halten. Je nach politischer Sicht werden sie entweder als moderne Robin Hoods gepriesen, die in den Slums Drogenhändler in Schach halten und die Armen versorgen, oder als gewalttätige Schläger verurteilt, die mit alttestamentarischer Gewalt Konkurrenten ausschalten und die Politik des aktuellen Präsidenten auf den Straßen durchsetzen, bewaffnet mit Kalaschnikoffs, Handfeuerwaffen und selbst gebauten Granaten.

Mit exklusivem Zugang zu dieser umstrittenen Bürgerwehr hat der Autor des Films sieben Jahre lang den Anführer der Tupamaros begleitet: Alberto 'Chino' Carías bezeichnet sich selber als "marxistisch-leninistischen Guerillakämpfer" und sorgte tatkräftig dafür, dass Hugo Chávez 1998 zum Präsidenten Venezuelas gewählt wurde. Als Dank legalisierte Chávez die Colectivos und beförderte sie in öffentliche Ämter. Carías bekam sogar die Aufsicht über die Polizei in Caracas - eine atemberaubende Karriere für einen, der früher beschuldigt wurde, Banken ausgeraubt und Polizisten getötet zu haben.

Auch bei der Wahl von Präsident Maduro hatten die Tupamaros ihre Finger im Spiel. Und wie Chávez verlässt sich auch Maduro noch heute auf die Colectivos, die seine Politik auf die Straßen, zum Volk tragen - und immer wieder im Verdacht stehen, bei regierungskritischen Demonstrationen Oppositionelle zu attackieren.

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