Trans-Kinder

Trans-Kinder

David gehört zu der Generation Trans-Menschen, die schon als Kinder sagen, sie seien im falschen Körper zur Welt gekommen. Sie entscheiden sich bereits im Kindesalter zu einer Transition, also zu einem Leben im anderen Geschlecht. Die ersten vier Jahre seines Lebens hiess David Sara. Aber seit er denken kann, fühlte er sich schon als Junge. Estel ist heute elf Jahre alt. Mit acht hat sie sich entschlossen, als Mädchen zu leben. Raquel, Mario und Marta waren schon Teenager als sie sich zur Transition entschlossen.

In «Trans-Kinder» erzählen Kinder und Jugendliche in Spanien sehr offen von ihrem Weg zum Leben im anderen Geschlecht. Ihre Aussagen lassen erahnen, wie sich Jungs und Mädchen vor und nach der Transition fühlen. Und auch, was Eltern durchmachen, wenn sie sich damit auseinandersetzen müssen, dass ihre Kinder diesen Schritt machen möchten. Sie schwanken zwischen Ablehnung und Verständnis. Die Mutter von David sagt dazu: «Ich glaube, unsere Trans-Kinder sind eine Art Wendepunkt für die Gesellschaft. Es ist eine neue Generation, deren Transsexualität von den Eltern akzeptiert wird. Zusammen haben wir die Möglichkeit, den Menschen zu helfen, es zu akzeptieren.»

Bei allem Verständnis reden die Eltern auch darüber, wie schwer dieser Prozess ist - einige reden von einem tief empfundenen Verlust. In der Dokumentation wird auch nach Erklärungen gesucht; warum es Kinder gibt, die sich im falschen Geschlecht fühlen. Die Endokrinologin Irene Halperin von der Klinik für Geschlechteridentität in Barcelona meint dazu: «Es ist möglich, dass es eine biologische Ursache gibt, welche bereits im Fötus entsteht. Ich bin mir nicht sicher, ob die Ursache immer dieselbe ist.» Und weiter: «In den meisten Fällen entwickelt es sich als Kleinkind. In dem Moment, in dem das Kind seine Identität entdeckt. Es gibt aber auch gut dokumentierte Fälle, in denen es erst viel später aufkommt - als Teenager oder sogar noch später. Es ist schwierig, ein einzelnes Muster zu beschreiben.» Ein Thema, zu dem es noch viel zu erforschen und auch gesellschaftlich zu diskutieren gibt.

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