Tränen, Schmerz und Kinderglück

Tränen, Schmerz und Kinderglück

Babys kommen gerne nachts. Das stellen die beiden Hebammen Conny Klemm und Nadine Ulbricht immer wieder fest. Es ist vier Uhr früh, als der kleine Luca geboren wird. Acht Stunden lang hat Hebamme Conny die Geburt begleitet. Jetzt lässt sie die glücklichen Eltern die Nabelschnur durchtrennen.

Seit 40 Jahren arbeitet Conny als Hebamme, Nadine seit zehn Jahren. Doch immer mehr Krankenhäuser schließen aus Kostengründen ihre Geburtsstationen, so auch das Diezer Krankenhaus, in dem sie tätig waren. Die beiden Hebammen fassen einen mutigen Entschluss: Sie wollen weiterhin Babys auf die Welt holen. Auf die sanfte Art und ganz ohne Arzt. Conny und Nadine gründen ihr eigenes Geburtshaus.

Sie stellen sich damit gegen den Trend: Immer weniger Hebammen bieten außerklinische Geburtshilfe an. Die Haftpflichtversicherung ist für viele Hebammen unbezahlbar geworden. Und: Die Dauerbelastung zehrt an den Kräften. Conny und Nadine suchen verzweifelt nach einer Kollegin.

Aber es gibt auch Kritik an Geburtshäusern: Die meisten Ärzte halten eine Entbindung außerhalb des Krankenhauses für riskant. Dabei wird die Qualität der Geburtshäuser streng überwacht. Sie müssen offiziell zertifiziert sein, um mit den gesetzlichen Krankenkassen die Behandlungskosten für Schwangere abrechnen zu können. Und so steht nun auch für Conny und Nadine die wichtigste Hürde bevor: Die Qualitätsprüfung entscheidet über die Zukunft ihres Geburtshauses.

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