Toxic City - Deutscher Giftschrott für Ghana

Toxic City - Deutscher Giftschrott für Ghana

'Eure alten Computer vergiften hier unsere Kinder', so der ghanaische Öko-Aktivist Mike Anane. Toxic City wird Agbogbloshie, ein Stadtteil der Hauptstadt Ghanas, deshalb mittlerweile auch genannt. Es ist ein schmutziges Geschäft - in jeder Hinsicht. Europäische Reeder verschiffen Abfälle nach Afrika, wo die Fracht illegal entsorgt wird. Giftige Schwermetalle verseuchen die Menschen, die Böden, die Flüsse und die Fische - und die Händler verdienen dabei ein Vermögen. Ein Großteil des Elektroschrotts kommt aus Deutschland. 'Es gibt mehrere Plätze allein in Ghana, auf denen Kinder die alten Rechner auseinanderreißen und die Bildschirme zertrümmern müssen. Dann werfen sie den Kram ins Feuer, damit alles aus Plastik verbrennt. Die Metallreste können sie schließlich verkaufen. Der mit Abstand größte solcher Plätze liegt hier in Accra, in Agbogbloshie', so Mike Anane. Die UN schätzt, dass global jährlich 20 bis 50 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert werden. Ein Teil der deutschen und europäischen Abfälle landet in Ghana, Westafrika. Container voll ausgedienter Computer werden via Hamburg oder Antwerpen nach Accra verschifft. In Deutschland kostet es etwa 3,50 Euro, einen alten Röhrenmonitor fachgerecht zu entsorgen - nur 1,50 Euro kostet es, ihn im Container nach Ghana zu schicken. Die EU hat die Basler Konvention ratifiziert. Darin wird international der Transport von Giftmüll geregelt. Wie kommt es trotzdem dazu, dass in Ghana kleine Kinder deutschen Elektroschrott, der die Umwelt vergiftet, ausschlachten müssen? ZDFzoom geht der Sache auf den Grund, verfolgt die Wege des deutschen Elektroschrotts nach Ghana - und macht sich vor Ort selbst ein Bild vom Ausmaß der Verwüstung. Wo sind die Lücken in Deutschland? Wer verdient an den illegalen Machenschaften? Und: Wie kann man dieses Problem beseitigen?

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