Tourismus-Kollaps

Tourismus-Kollaps

Der Massentourismus hat Kehrseiten: Gäste verdrängen Einheimische. In vielen Städten wird der Wohnraum knapp, das ökologische Gleichgewicht schützenswerter Naturräume ist in Gefahr.

Lisa Jandi besucht typische vom Massentourismus betroffene Urlaubsziele - neben Maya Bay und Hallstatt auch Amsterdam, Barcelona und Capri. Sie spricht mit Einheimischen und Gästen über die Probleme, die entstehen, wenn zu viele Menschen an die gleichen Orte reisen.

Dort, wo der Bestseller "The Beach" mit Leonardo DiCaprio verfilmt wurde, entwickeln sich die Folgen immer drastischer: An der Maya Bay auf der Insel Ko Phi Phi Leh in Thailand helfen nur noch Verbote. Zuletzt drängten sich bis zu 7000 Touristen pro Tag auf dem schmalen Sandstreifen - ein trauriges Naturdenkmal für die Paradoxien des Tourismus: Die Touristen trampeln das, was sie lieben, kaputt. Seit Juni 2018 ist die Bucht vorübergehend geschlossen, damit sich Meeresflora und -fauna erholen können.

Auch die idyllische Marktgemeinde Hallstatt in Österreich beginnt, sich gegen den Ansturm von Touristen zu wehren. Die 776 Einwohner erlebten im Jahr 2018 einen Ansturm von 19 344 Reisebussen beziehungsweise rund einer Million Besucher. Die vorwiegend aus Asien, insbesondere China, anreisenden Tagesbesucher in den wenigen Straßen des kleinen Ortes sorgen als typischer Fall von "Overtourism" für Kontroversen über das erträgliche Maß von Tourismus. Ab Herbst 2020 dürfen Reisebusse Hallstatt nur noch in limitiert angebotenen Zeitfenstern anfahren und ihre Gruppen aussteigen lassen.

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