Tödliche Aschewolke - Der Ausbruch des Laki 1783

Tödliche Aschewolke - Der Ausbruch des Laki 1783

Am 8. Juni 1783 brach die Vulkanspalte des isländischen Laki-Kraters, auf Isländisch Lakagígar, aus. Die tödliche Wolke löschte mehr als ein Viertel der isländischen Bevölkerung aus, vernichtete drei Viertel der Viehbestände des Landes und zog anschließend über den Nordatlantik nach Kontinentaleuropa, wo sie Leid und Zerstörung hervorbrachte und zu einer der schwersten klimatischen und sozialen Störungen des vergangenen Jahrtausends führte. Acht Monate lang wurden giftige Schwefelgase ausgestoßen. Verdorbene Ernten, verschmutztes Wasser, kontaminierte Lebensmittel, Millionen Fälle von schweren, oft tödlichen Bronchialerkrankungen, Asthma, Kopfschmerzen und partieller Erblindung sowie eine rasant steigende Sterberate in ganz Europa waren die Folge. Darüber hinaus führte der anhaltende Ascheausstoß zu einer Verdunkelung der Atmosphäre und zu einem deutlichen Temperatursturz in Island und in weiten Teilen der Erde. Strenge Winter, Missernten und die größte Hungersnot in der isländischen Geschichte waren die Folge. Die für die Dokumentation durchgeführten geologischen, klimatologischen und medizinischen Studien geben sehr genau Auskunft über das Ausmaß dieser nie dagewesenen weltweiten Katastrophe: Möglicherweise sind die Hungersnöte in Japan und in Teilen Chinas ebenfalls auf diese Wolke zurückzuführen. Neben beeindruckenden Computersimulationen des Vulkanausbruchs und der Wolkenbildung vermitteln Zeitungsberichte, Briefe, Tagebucheintragungen und gelungene Re-enactments ein Bild von den verheerenden Folgen für die Menschen in Island, England, Frankreich und Deutschland. Am Ende des Films steht die Arbeit französischer Wissenschaftler im Mittelpunkt. Sie stellen eine Kausalbeziehung zwischen diesem meteorologischen Störfall einschließlich der folgenden Hungersnöte in Europa und den französischen Bauernaufständen her, die in der Französischen Revolution von 1789 gipfelten.

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