Todesspiel

Todesspiel

Die dramatischen Wochen des "Deutschen Herbst 1977", die RAF-Geiselnahme des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer und die Entführung der Lufthansamaschine "Landshut" durch ein palästinensisches Terrorkommando hielten die Republik 1977 in Atem. Mit Archivaufnahmen, Zeitzeugeninterviews und inszenierten Spielszenen erinnert der Zweiteiler "Todesspiel" von Heinrich Breloer an die Geschehnisse jener 45 Tage und wurde nach seiner Erstausstrahlung vor knapp 20 Jahren euphorisch gefeiert.

"Ein Meisterwerk, ganz ohne Zweifel. Ein Höhepunkt der Fernsehgeschichte, maßstabsetzend. Ein Stück Geschichtsschreibung, nein, Geschichtsvergegenwärtigung' ", schrieb die SZ am 26.06.1997.

Zeitzeugen, Kritiker und vor allem das auffallend junge Publikum waren sich einig. 20 Jahre nach der Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer durch die RAF hat der WDR-Zweiteiler "Todesspiel" von Heinrich Breloer Zeichen gesetzt und ein ganz besonderes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte beleuchtet. Tief berührt, ergriffen und fasziniert waren sie von diesem Dokudrama. Der frühere Staatsminister im Auswärtigen Amt, Hans-Jürgen Wischnewski, sprach sogar von einem "historischen Dokument".

Der erste Teil schildert die Entführung Schleyers, die ersten Entscheidungen und Gegenmaßnahmen in Bonn, die Fahndung nach den Entführern und das psychologische Drama zwischen Schleyer und den ihn bewachenden RAF-Terroristen. Er endet mit der Meldung von der Entführung der Lufthansamaschine "Landshut", der Eskalation der Krise.

Der zweite Teil erzählt vom Inferno in der entführten Maschine, von den Verhandlungen des BKA mit den Gefangenen in Stammheim um ihre Freilassung. Am Ende steht der kollektive Selbstmord im Hochsicherheitstrakt von Stammheim und die Erschießung Schleyers, der gehofft hatte, die Entführung des Flugzeugs könnte seinem Schicksal noch einmal eine Wende geben.

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