Thomas Müntzer und der Krieg der Bauern

Thomas Müntzer und der Krieg der Bauern

1521 herrscht Aufruhr: Der junge Priester Thomas Müntzer wendet sich gegen die kirchliche und weltliche Obrigkeit. Mit dem Ausbruch des Bauernkrieges wird er zur Leitfigur des Aufstands.

Müntzer fordert für alle Menschen das gottgegebene Recht auf Freiheit und Gleichheit. Die Kirchenkritik Luthers geht ihm nicht weit genug. Er nimmt gegen Luther Stellung und bekräftigt seine Absicht, eine gerechtere Ordnung durchzusetzen - notfalls mit Gewalt.

Nicht nur das Papsttum, auch die ständisch geprägte weltliche Ordnung sind ihm ein Dorn im Auge. Christus sei in einem Viehstall geboren, schreibt er, er sei auf der Seite der Armen und Entrechteten. Die Fürsten, die in Pelzmäntel gekleidet auf Seidenkissen säßen, seien "Christo ain greuel". Nach Müntzers theologischer Überzeugung fordert die Heilige Schrift die Freiheit des Menschen.

Müntzer war kein Mann der Kompromisse. Er wurde von den Fürsten misstrauisch beäugt und geriet immer wieder in Konflikt mit der Obrigkeit. Als 1524 der Deutsche Bauernkrieg ausbrach, schlug Müntzer sich auf die Seite der Landleute. Seinen blutigen Höhepunkt erreichte der Konflikt mit den Landesherren in der Schlacht von Frankenhausen. Der Kampf mit ungleichen Waffen, Musketen gegen Mistgabeln, geriet zum Massaker. Die Niederlage der Bauern besiegelte auch Müntzers Schicksal. Als Bauernführer und Ketzer gefoltert, wurde er 1525 vor den Toren der Stadt Mühlhausen hingerichtet.

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