The Devil's Horn: Die dunkle Seite des Saxophons

The Devil's Horn: Die dunkle Seite des Saxophons

DokumentarfilmCDN  

Dieses Instrument kann schmeichelnd säuseln, ebenso kraftvoll röhren und wurde damit für die einen zum Inbegriff der Musik des 20. Jahrhunderts und für andere wegen seiner Verführungskraft zu einem gefährlichen Ding, das es zu bekämpfen galt: Für sie ist das Saxophon "The Devil's Horn". Mitte des 19. Jahrhunderts - entwickelt von Adolphe Sax, diesem ebenso genialen wie besessenen Instrumentenbauer mit einer unglaublichen Biografie voll von Rückschlägen und Todesgefahren - trat das Saxophon innerhalb weniger Jahre seinen weltweiten Siegeszug sowohl in der klassischen Musik als auch in Unterhaltungs- und Militärkapellen an.
Was vielen Komponisten und Arrangeuren so verlockend schien, war für andere aber ein Grund, das Saxophon zu verbannen: Das "wollüstige" Instrument war bei Nazis und Kommunisten verboten, im zaristischen Russland ebenso wie im imperialistischen Japan, und wurde schließlich sogar vom Papst verurteilt. In den 50er Jahren kam das Saxophon selbst in der Traumfabrik Hollywood wegen seiner "offensichtlichen Sexualität" auf die schwarze Liste.
Larry Weinstein erzählt die Geschichte des "Devil's Horn" von der Werkstatt des Adolphe Sax über die legendären Jazz- und Bebop-Zeiten bis zu den "geheiligten" Konzertbühnen der klassischen Musikwelt als modernes Märchen im Mix von Doku- und Spielelementen. Mit faszinierendem Archivmaterial und bildstark inszenierten Erzählblöcken knüpft er an die Erfolge seiner vielfach preisgekrönten Filme wie "Ravel's Brain" (2001), "Beethoven's Hair" (2005) oder "The War Symphonies: Shostakovich Against Stalin" (1997) an.

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