Teure Städte - Wenn Wohnen unbezahlbar wird

Teure Städte - Wenn Wohnen unbezahlbar wird

Gesellschaft und SozialesCH  

Die Schere zwischen Wohnkosten und Lohn klafft immer weiter auseinander. Das gilt vor allem für die Ballungszentren. Doch es regt sich Widerstand gegen den Ausverkauf der Städte. Seit der Finanzkrise 2008 vertrauen Wohlhabende auf Grund und Boden als solide Geldanlage. Kaufpreise und Mieten in den boomenden Metropolen haben sich dadurch in den vergangenen Jahren oftmals verdoppelt. München ist beispielhaft für diese Entwicklung. Durch die jahrzehntelange Vernachlässigung des sozialen Wohnbaus kommt es dort jetzt zu massiver Wohnraumknappheit. Der Wettbewerb um die vorhandenen Wohnungen ist aggressiv: für Investoren und Makler gewinnbringend, für potenzielle Mieter meist zermürbend. Während viele bereits das Handtuch geworfen haben und aufs Land gezogen sind, erwacht bei anderen der Kampfgeist, und sie organisieren sich aktiv in der Bürgerpolitik, um München wieder erleb- und bewohnbar zu machen. In London hat sich die Verdrängungsspirale bereits noch weitergedreht: Seit Jahren befassen sich Soziologen und Städteplaner verschiedenster Universitäten mit der sich verändernden sozialen Struktur der britischen Hauptstadt. Sie kommen zu dem Schluss, dass hier eine radikale Umwälzung der sozialen Zusammensetzung stattfindet. In London hat sich eine eigene Kaste der "Superreichen" niedergelassen, die weite Teile der Stadt aufgekauft hat. Das Geld und ihre Besitzer stammen oftmals aus arabischen und asiatischen Ländern, aus Russland oder China. Ganze Straßenzüge und Stadtviertel wurden aufgekauft und in eine Art "Gated Community" für die oberen Zehntausend verwandelt.

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