Teheran extrem - Subkultur im Gottesstaat

Teheran extrem - Subkultur im Gottesstaat

Es scheint auf den ersten Blick so, als sei in der Islamischen Republik Iran alles, was im Westen für junge Menschen selbstverständlich ist, verboten. Selbst, wenn man Krawatten trägt oder einen Hund besitzt, riskiert man den Zorn der "Gashte Ershad", der Tugend-Polizei. Aber nach 40 Jahren Theokratie haben insbesondere die jungen Iraner gelernt, sich ihre Nischen zu erobern. Sie sind inzwischen Spezialisten geworden, Grenzen zu übertreten und mit großem Einfallsreichtum die Gebote der Tugendwächter zu umgehen. Für ihre geheime Lebensfreude riskieren sie Kopf und Kragen. "Das Problem mit Alkohol ist, dass andere Menschen es riechen können und es Alkoholtests gibt. Um also high zu werden, bevorzugen die meisten Jugendlichen Drogen wie Cannabis", erzählt ein junger Mann. Trotz der Regeln rebellieren viele junge Menschen im Iran. Sie nehmen ihr Leben in die Hand und trotzen dem Regime, um heimlich zu feiern. "Wenn sie mich fangen, kann es sein, dass ich ins Gefängnis gehen muss", sagt eine junge Frau, die auf einer geheimen Party feiert. Versteckt im Iran, erlangte ein französisches Filmteam Zugang zu einer versteckten Welt, in der alles verboten, aber auch alles möglich ist. "Hier findest du jede Art von Kleidung - wie diese hier, ein bisschen sexy", schwärmt ein Mädchen. Junge Iraner enthüllen, wie sie das Regime überlisten, um auf privaten Partys und geheimen Schönheitssalons das Leben zu führen, das sie wollen. "Für Frauen ist das Freiheit", erzählen sie trotzig. Diese jungen Leute feiern gerne, und versuchen so, ihrer Frustration mit dem regierenden Regime zu entkommen. "Iraner mögen die Regierung und die Regeln der Regierung nicht, aber wir können nichts tun." Mit ihren steigenden Lebenshaltungskosten und wenigen Jobs müssen sich die Jugendlichen gegen ihre Hoffnungslosigkeit in der Zukunft wehren. "Je mehr Druck sie auf uns ausüben, desto mehr müssen wir rebellieren", sagt ein junger Untergrundaktivist.

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