Tanz am Sonnabend - Mord?

Tanz am Sonnabend - Mord?

Der spannende Krimi spielt vor dem Hintergrund der am 31. Mai 1960 abgeschlossenen Kollektivierung der Landwirtschaft in der DDR. 1952 hatte man mit der Gründung erster Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften begonnen, in den drei Monaten des "Sozialistischen Frühlings" 1960 wurden die letzten 400.000 Landwirte, von vereinzelten Ausnahmen abgesehen, in LPGen gezwungen. So ist auch in "Tanz am Sonnabend - Mord?" die Frage nach dem Täter eine kriminelle und zugleich politische - im Dorf gibt es Kämpfe für und gegen LPG und sozialistische Staatsmacht. "Wenn sich die Geschichte nicht bald aufklärt, dann können die Genossen hier einpacken, und die LPG mit", konstatieren die Bauern im Film.

"Bestechend ist die Genauigkeit des Milieus, die geradezu liebevolle Versenkung in Details, die Behutsamkeit und Feinfühligkeit, mit der aus der äußeren Umgebung, dem Lebenskreis eines Menschen sein Charakter und seine Reaktionen aufgebaut werden", lobt "Der Morgen" 1962. Der einzige in sächsischem Dialekt gedrehte DEFA-Film war zugleich das Leinwanddebüt für den damals 25-jährigen Dietmar Richter-Reinick.

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