Täglicher Terror

Täglicher Terror

GesellschaftsreportageD  

Das Internet scheint die Hemmschwelle für Mobbing-Aktivitäten zu senken. Die dramatischen und traumatischen Auswirkungen von Cybermobbing werden oft unterschätzt. Filmautorin Alexia Späth zeigt, wie stark Cybermobbing-Attacken Opfer und ihr Umfeld für lange Zeit belasten, und welche Chancen es gibt, sich dagegen zu wehren. Jugendliche, Eltern, Lehrer, Polizisten und Juristen suchen nach neuen Möglichkeiten, um gemeinsam gegen den Rufmord im Netz vorzugehen. Thomas Hauser bekommt einen Anruf. Der Direktor einer Realschule bei Augsburg bittet den Polizisten um Hilfe: Ein Mädchen aus der 9. Klasse wird über Facebook von einem Unbekannten attackiert. Thomas Hauser macht sich in der Schule ein Bild von der Lage. Das Mädchen - Bettina - wird seit Wochen auf der Pinnwand ihrer Facebook-Seite wüst beschimpft. 'Du bist fett und hässlich, hau ab von dieser Welt' waren die ersten Zeilen. Als sie alleine versuchte, den Täter zu entlarven, wurde es immer schlimmer. Thomas Hauser möchte den Fall an der Schule bekannt machen, damit der Täter weiß, dass die Polizei eingeschaltet wurde. Bettina möchte das nicht. Sie schämt sich, wie die meisten Opfer, die öffentlich diffamiert werden. Dabei gibt es inzwischen viele Betroffene: Jeder dritte Jugendliche in Deutschland ist schon mindestens einmal - als Opfer oder Täter - mit Cybermobbing konfrontiert worden. Doch nur jeder fünfte Fall wird den Betreibern der Plattformen gemeldet. 'Langweile' oder 'Spaß' wird am häufigsten als Motiv der Cybermobber angegeben. Das ist das Ergebnis einer Online-Studie des 'Bündnisses gegen Cybermobbing'. Thomas Hauser setzt auf Prävention, Aufklärung und einen vorsichtigeren Umgang mit dem Internet. Denn die Täter zu fassen, wird aufgrund der Technik und der schlechten Zusammenarbeit mit Plattformbetreibern wie Facebook schwierig bleiben. Filmautorin Alexia Späth zeigt, wie belastend Cybermobbing-Attacken für die Opfer sind, und was man dagegen tun kann.

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