Tadschikistans Plastik-Straße
Die entlegenen Orte der Bergregion Pamir in Tadschikistan sind nur durch wenige Straßen mit dem Rest der Welt verbunden. Lange galt die ehemalige Sowjet-Republik als eine der ärmsten Regionen der Welt. Durch die Grenzöffnung des Landes 2004 nach China und modernisierte Straßenverbindungen erlebt die Region seit damals einen unerwarteten Aufschwung. Die in der Umgangssprache "Plastik-Straße" genannte Route zwischen Chorug, Murgab und dem chinesischen Grenzposten ist zu einem Synonym des wirtschaftlichen Wandels geworden. Dawlat Kischkorow ist einer ihrer Gewinner: Er ist Automechaniker und -händler, Bauherr und Unternehmer in einer Person und nutzt die neuen Handelsrouten für seine Geschäfte mit China.
Zwar bremsen immer wieder geografische und klimatische Bedingungen der bis zu 5.000 Meter hohen Bergregion die wirtschaftlichen Entwicklungen, doch der Wandel, der die Handelsbeziehungen mit China mit sich gebracht hat, ist überall spürbar. Kischkorov, Vater von vier Kindern, lebt mit seiner Familie in Chorug an der Grenze zu Afghanistan. Für seine Kinder wünscht er sich später eine Zukunft in China. Sein eigenes Leben spielt sich zum großen Teil auf der Plastik-Straße Tadschikistans ab, die zur Route der Hoffnung geworden ist.