Südafrikas elegante Segler: Die Kaptölpel

Südafrikas elegante Segler: Die Kaptölpel

DokumentationUSA  

Von Kap Agulhas aus schwimmen Millionen und Abermillionen Sardinen in zwei Richtungen: Der Benguela-Strom spült ihre Eier und Larven in Richtung südafrikanische Westküste, ein anderer Schwarm folgt einer kalten Strömung bis an die subtropische Küste von Durban. Im Westen konkurrieren Kaptölpel und Seehunde von Malgas Island mit den kommerziellen Sardinenfischern. Weil es schon jetzt nicht mehr genug Sardinen gibt, entwickeln die Tiere seltsame Verhaltensweisen, um nicht zu verhungern: Sie werden zu Fressfeinden für bisher nicht in ihr Beuteschema passende Arten. Im Osten sieht es ganz anders aus: Auf Bird Island brüten Kolonien von Kaptölpeln zu Tausenden und schlemmen bei ihrem jährlichen Festmahl, dem 'Sardine Run'. Kaptölpel sind echte Unterwasserspezialisten. Das ist für Vögel eher außergewöhnlich. Sie jagen bis in 20 Meter Tiefe hinter den ausweichenden Sardinen her. Dabei entwickeln sie außergewöhnliche Jagdfertigkeiten und eine enorme Wendigkeit in einem Umfeld von Fressfeinden. Währenddessen wird die Lage vor Malgas Island immer aussichtsloser. Die Seehunde jagen jetzt statt nach den ausbleibenden Sardinen nach den Tölpeln - Küken und ausgewachsene Vögel gleichermaßen. Ein an die Felsen gespülter Kadaver belegt jedoch, dass die hungernden Seehunde die Vögel zwar töten, aber nur den Fisch aus deren Mageninhalt fressen. Dennoch könnte dieser Wechsel zu neuen Beutetieren einen tiefgreifenden Wandel im Ökosystem bedeuten. Und welche Konsequenzen wird es haben, wenn die Fischer ihre Aufmerksamkeit Richtung Ostküste auf den 'Sardine Run' lenken? Wird sich das Ökosystem der Region an die neuen Gegebenheiten anpassen können?

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