Stumme Schreie

Stumme Schreie

Gesellschaft und SozialesD  

In ihrer Kampagne gegen häusliche Gewalt im Iran sammeln Aktivistinnen Erfahrungen von geschlagenen und gedemütigten Frauen. Damit wollen sie eine Grundlage für einen Gesetzesentwurf zum Verbot häuslicher Gewalt schaffen. In einem ersten Schritt hilft die Kampagne den Opfern häuslicher Gewalt, ihre Scham zu überwinden, damit sie das weit verbreitete Schweigen brechen können. Alles muss im Geheimen geschehen: Meinungsfreiheit gibt es im Iran nicht, und es wäre ein Verbrechen, die Kampagne öffentlich durchzuführen. Selbst das öffentliche Gespräch über Frauenfragen ist im Iran verboten und gefährlich. Frauen, die für ein Bewusstsein dieser katastrophalen Situation kämpfen, laufen schnell Gefahr, verhaftet und verurteilt zu werden. Dennoch sind die Aktivistinnen aus Teheran entschlossen, das Thema der häuslichen Gewalt gegen Frauen so lange anzusprechen, bis die Dringlichkeit eines neuen Gesetzes nicht mehr geleugnet werden kann. Die Filmemacherin Mina Keshavarz hat die mutigen Frauen bei ihrer einjährigen Kampagne durch den Iran begleitet. Und sie hat Fragen gestellt: Woher kommt die Akzeptanz von Gewalt gegen Frauen? Haben die Aktivistinnen eine Chance, wenn sie innerhalb eines diktatorischen Systems Aufmerksamkeit erregen? Wie gehen sie mit den Widerständen um? Und vor allem - wird es ihnen gelingen, das Schweigen zu brechen und das Gesetz im Parlament einzubringen?

Bewertung

0,0   0 Stimmen