Stroszek

Stroszek

Der Berliner Straßenmusiker Bruno Stroszek hat nie wirklich schwere Straftaten begangen, trotzdem ist er im Gefängnis ein häufiger Gast, weil er im Suff, im Zorn und in der Depression immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Seine Kindheit im Heim und Aufenthalte in psychiatrischen Anstalten haben ihn geprägt: Ihm bleibt nur noch eine Existenz am Rande der Gesellschaft. Seine kreativen Talente hat er nur als Hinterhofbänkelsänger nutzbar machen können. Gerade mal wieder aus dem Gefängnis entlassen, zieht es Bruno in die nächste Kneipe, wo er Zeuge eines brutalen Geschehens wird. Die Prostituierte Eva soll von ihrem Zuhälter an einen anderen 'verkauft' werden. Bruno hat Mitleid und bietet der jungen Frau Asyl in seiner Wohnung, die sein Freund Scheitz, ein über 70 Jahre alter Sonderling, während seines Gefängnisaufenthalts für ihn gehalten hat. Eva nimmt Brunos Angebot dankbar an, doch die beiden Zuhälter, die sich ihr Geschäft nicht verderben lassen wollen, verfolgen sie und bedrohen ihr Leben. Eva indes möchte, ebenso wie Bruno, ein neues Leben beginnen, und so kommen sie auf die Idee, nach Amerika auszuwandern. Mit Hilfe von Scheitz, der Verwandte im mittleren Westen hat, setzen sie ihre Idee in die Tat um. Plainfield in Wisconsin, eines der ödesten und gottverlassensten Nester Amerikas, wird ihre neue Heimat. Sie haben einen guten Start. Eva arbeitet als Kellnerin in einer Trucker-Kneipe, Bruno hilft in einer Autowerkstatt aus, und der alte Scheitz hängt seinen eigentümlichen Theorien über Gott und die Welt nach. Doch die Idylle dauert nicht lange. Eines Tages verlässt Eva Bruno und macht sich mit einem Trucker auf und davon. Allein ist Bruno nicht lebenstüchtig genug, er verliert seinen Wohnwagen und die auf Raten gekaufte Einrichtung. Mit Scheitz will er sich auf den Weg zurück nach Berlin machen, wo die Menschen wenigstens seine Lieder verstehen. Da beide kein Geld mehr haben, verüben sie einen dilettantischen Überfall, um mit den erbeuteten 22 Dollar im Supermarkt gleich gegenüber einkaufen zu gehen.

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