Strom statt Sprit

Strom statt Sprit

Deutschland, das Land der Autoerfinder, wollte auch bei der Elektromobilität ganz vorn sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen rollen werden. Zurzeit ist Deutschland davon aber meilenweit entfernt. Wenn man sich die Statistik des Kraftfahrtbundesamtes anschaut, registrierte die Behörde 2016 3,4 Mio. Neuzulassungen. Davon waren nur 11.400 Elektrofahrzeuge.

Es geht um nichts weniger als die zweite Erfindung des Automobils, wie Daimler-Chef Dieter Zetsche sagt. Der Verbrennungsmotor, den kaum einer so gut beherrscht, wie die etablierten deutschen Hersteller, steht vor dem Aus. Er muss schon bald ersetzt werden, durch den Elektromotor. Dieser besteht aus weniger Bauteilen, E-Autos brauchen keine Kupplung und kein Getriebe, keine Zylinder und keinen Auspuff. Genau davon aber lebt eine ganze Industrie. Alleine in Sachsen gibt es derzeit etwa 750 Zulieferunternehmen. Rund 81.000 Menschen sind in der Automobilbranche tätig. Was wird aus ihnen, wenn ihre Produkte nicht mehr gebraucht werden? Zehntausende Arbeitsplätze könnten in den nächsten Jahren wegfallen.

Auch deshalb sind Deutschlands Autobauer eher bedächtig unterwegs ins elektromobile Zeitalter. Dabei sitzen ihnen Pioniere wie der amerikanische Autokonzern Tesla bereits im Nacken. Viele Hersteller wollen die Deutschen beim Elektroauto überholen.

Nun will die Autoindustrie ernst machen und verspricht den Durchbruch bei den "Stromern" in wenigen Jahren. Dann sollen die Batterien Reichweiten von 500 Kilometern garantieren und der Preis soll mit einem Verbrenner konkurrieren können. In der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden wird ab April 2017 der e-Golf gefertigt und weitere Elektro-Modelle sollen folgen. Denn VW plant, Dresden zu einem Zentrum für die Zukunft der Mobilität auszubauen.

"Exakt - Die Story" hat sich bei Elektroauto-Enthusiasten, bei Forschern und Autobauern umgesehen um zu ergründen, was dran ist am Aufbruch ins neue Zeitalter des Fahrens. Was wird sich für uns alle verändern und was bremst derzeit noch?

Bewertung

0,0   0 Stimmen