Strauss, Feuersnot

Strauss, Feuersnot

Klassische MusikI  

Aus dem Teatro Massimo, Palermo: "Feuersnot" von Richard Strauss (1864-1949). Musikalische Leitung: Gabriele Ferro - Inszenierung: Emma Dante. Mit Nicola Beller Carbone , Dietrich Henschel . "Feuersnot", uraufgeführt 1901 in Dresden, ist nach "Guntram" die zweite Oper von Richard Strauss. Das Libretto verfaßte Ernst von Wolzogen nach einer niederländischen Sage; allerdings nimmt die Oper das Bürgertum Münchens aufs Korn - der Heimatstadt von Strauss, die der Komponist verlassen hatte, weil ihm dort seiner Meinung nach nicht genug Anerkennung zuteil wurde. Kunrad, ein Sonderling und Kauz, wird in der Johannisnacht zum Gespött der Bürger, weil er sich im Korb zu seiner Angebeteten Diemut, Tochter des Bürgermeisters, hochziehen lässt - die aber lässt ihn auf halber Strecke hängen. Aus Rache löscht er in der ganzen Stadt die Lichter, indem er seinen Meister Reichhart (gemeint ist Richard Wagner, der auch aus München vertrieben wurde) anruft.
Feuersnot bedeutet Mangel an Licht. Diemut beendet durch ein Liebesopfer den Zauber. "Feuersnot" ist das spannende Dokument einer Umbruchzeit: Die Phase von Strauss' Wagner-Verehrung ist noch präsent, doch kurze Zeit später wird er sich emanzipieren und "Salome" schreiben.

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