Still Alice - Mein Leben ohne Gestern

Still Alice - Mein Leben ohne Gestern

DramaDeutschland  

Julianne Moore erhielt für ihre Darstellung der an Alzheimer erkrankten Alice 2015 einen Oscar als Beste Hauptdarstellerin.

"Still Alice" ist die Verfilmung eines Romans der Neurobiologin Lisa Genova.

Richard Glatzer, Teil des Regieteams, litt selbst an einer schweren, fortschreitenden Krankheit: ALS. Sie behinderte ihn bereits während der Dreharbeiten schwer. Am 10. März 2015 starb er in Los Angeles.

Am 22. Februar 2015 wurde Julianne Moore für ihre Verkörperung der Alice mit einem Oscar als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. "Längst überfällig", befand "Der Spiegel" in seiner Chronik 2015, in der er Moore als "Die Frau der Zukunft" titulierte und über ihre Oscar-reife Leistung schrieb: "Wenn sie als Linguistik-Professorin in 'Still Alice' mit aller Kraft gegen das Alter kämpft, dann nicht deshalb, weil es den Körper aufzehrt, sondern den Geist. Sie spielt eine Frau, die merkt, dass sie durch Alzheimer die Kontrolle über sich und ihr Leben verliert, dass sie nicht mehr Herr im eigenen Kopf ist. Dieser Kampf ist genau deshalb so ergreifend, weil Julianne Moore ein Inbild weiblicher Souveränität ist."

ALS ist eine Nervenkrankheit, die nach und nach die Muskeln lahmlegt. Julianne Moore über den Regisseur: "Während der Dreharbeiten konnte er mit uns nur noch über ein Sprachprogramm mit seinem iPad kommunizieren. Er ist mit der schmerzlichen Erfahrung vertraut, dass Fähigkeiten, auf die man sich ein Leben lang verlassen hat, allmählich verschwinden." (zit. nach epd film 3.2015)

"Stecken Sie Taschentücher ein und gehen Sie in 'Still Alice'", schrieb die Kritikerin Johanna Adorján anlässlich des deutschen Kinostarts des Films im März 2015 in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sowie: "Der Film kreist um die Frage, was einen Menschen im Kern ausmacht. Speist sich seine Persönlichkeit aus den zu Erinnerungen werdenden Erfahrungen, die er im Laufe seines Lebens sammelt und/oder aus dem Wissen, das er sich erwarb? Und wenn ihm beides entrissen wird, ist er dann noch derselbe Mensch?" Artikel "Diese irrsinnige Zerbrechlichkeit unseres Daseins" (in "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 1. März 2015)

Julianne Moore sagte über ihre schwierige Rolle: "Mir war es sehr wichtig, das Verhalten, die körperlichen Veränderungen und sprachlichen Einschränkungen, die mit dieser Krankheit einhergehen, so genau wie möglich darzustellen. Ich glaube, dass vieles in unserem Leben, wenn man es genau betrachtet, nur ein Konstrukt ist. Aber was macht uns letztendlich zum Menschen? Es klingt vielleicht ein wenig hochtrabend, aber das ist die entscheidende Frage, die der Film stellt, ohne sie selbst beantworten zu wollen."

Julianne Moore (zit. nach epd film 3.2015)

"Trotz konventioneller Inszenierung zählt 'Still Alice' zu den Dramen der Premiumklasse, die in der richtigen Dosierung von Tragödie und leichtem Humor tiefe Spuren hinterlassen." Blickpunkt: Film 10/15 vom 02.03.2015

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