Die eiskalte Zarin

Die eiskalte Zarin

Ihr Leben ist Legende: Die deutsche Prinzessin Sophie Friederike Auguste von Anhalt Zerbst wollte schon als Kind Königin werden, und mit 15 Jahren war sie fast am Ziel. Sie reiste im Jahr 1744 nach Russland, als Braut für den Thronfolger Peter von Holstein. Doch die Ehe wurde zu einem Martyrium, das sie in ihren Memoiren präzise beschrieben hat und das den Stoff für melodramatische Spielfilme lieferte. Ihr infantiler und trunksüchtiger Ehemann spielte mit Puppensoldaten. Sie aber stellte sich als warmherzige Mutter aller Russen dar, die ihr Volk von der Leibeigenschaft befreien wollte. Als Katharina II. bestieg sie nach einem Staatsstreich den Zarenthron. Sie war die 'perfekteste Selbstdarstellerin in der Geschichte der Zivilisation', urteilt der Historiker Professor Detlef Jena über Katharina. Das Bild, das von ihr existiert, hat sie selbst inszeniert. Doch wie war sie wirklich? Welches 'Machtgen' befähigte sie, ganz nach oben zu kommen und zur größten Herrscherin der europäischen Welt aufzusteigen? Ihre Gegner verteufelten sie schon zu Lebzeiten als eiskalte Thronräuberin, die ihren Mann töten ließ, um selbst die Krone zu erringen. Auch den 'Kinderzaren' Iwan VI. soll Katharina durch einen kühl kalkulierten Mord aus dem Weg geräumt haben. Beweise gibt es nicht. Doch was sind die Indizien? Wie skrupellos war die selbsternannte Mutter aller Russen? Für diese Dokumentation hat die angesehene Kriminalpsychologin und Profilerin Gaby Dubbert den 'Fall Katharina' im Team mit dem Wissenschaftler Jena untersucht. Sie hat die Fakten studiert und analysiert, in Briefen und Memoiren nach den Charakterzügen der Zarin geforscht und ein facettenreiches Persönlichkeitsprofil erstellt. Entstanden ist das Bild einer Frau, die eitel bis in die Haarspitzen war, die Menschen für ihre Ziele manipulierte und instrumentalisierte, die kein Mitleid kannte, aber zugleich leidenschaftlich liebte und einfühlsam war - das Psychogramm einer perfekten Autokratin.

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