Solo für Sanije

Solo für Sanije

Sanijes Leben kennen Millionen von Zuschauern, die den legendären Film 'Solo Sunny' von Wolfgang Kohlhaase (Drehbuch) und Konrad Wolf (Regie) gesehen haben. Die Titelfigur ist eine Frau, die hartnäckig versucht, ihre Träume mit den Lebensrealitäten der DDR in Einklang zu bringen. Die reale Hauptfigur Sanije Torka, deren Lebensgeschichte als Vorlage für einen der international erfolgreichsten DEFA-Filme diente, wurde öffentlich nicht erwähnt. Inzwischen zweiundsechzig, lebt Sanije nach wie vor in Berlin, Prenzlauer Berg. Nach der Wende wurde sie langzeitarbeitslos, schließlich wurde sie zur passionierten und inzwischen rechtskräftig verurteilten Ladendiebin, die eine zweijährige Haftstrafe in einer Justizvollzugsanstalt dafür absitzen musste. Noch immer fällt sie auf und aus der Normalität heraus. Der Film porträtiert eine Widerspenstige und erzählt von der Geschichte ihrer versuchten Zähmung in der DDR. Doch auch nach der Wende findet Sanije nicht in ein normales Leben hinein. Es geht weniger darum chronologisch Biografisches abzuspulen, vielmehr soll der Film einen ehrlichen und undistanzierten Einblick in das Lebensgefühl einer Frau geben, die ihre Lebensgeschichte gerne so beginnt: 'Ich bin im Heim aufgewachsen und werde im Heim sterben.' Deren Ausstrahlung dabei aber zugleich vom Leben als einem stets unvollendeten, aufregenden Balanceakt erzählt.

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