Shado'Man

Shado'Man

GesellschaftsportraitF  

In Freetown führen die sogenannten Streetboys eine erschütternde Existenz am Rande der Gesellschaft. Als Kinder wurden sie von den Eltern abgelehnt und vernachlässigt, heute sind sie zum Betteln verurteilt und leben auf der Straße, meist in selbst gebauten Behausungen. Keiner ist frei von körperlichen beziehungsweise seelischen Schäden. Sie sind von der Gesellschaft aufgegeben worden. Ihre tragischen Lebensgeschichten scheinen in ihren Körpern einen Ausdruck gefunden zu haben. In ihrer Welt, die nicht den üblichen Mustern folgt, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein; es geht ums pure Leben und Überleben. Der blinde Lama beispielsweise sehnt sich nach Zärtlichkeit und wünscht sich eine Freundin. Sein ebenfalls blinder Freund David hat Schwierigkeiten, Geld für die Schulbildung seiner Schwestern aufzutreiben. Shero kämpft gegen psychische Probleme an, und Sarah, die von ihm schwanger ist, ängstigt sich über die ungewisse Zukunft des gemeinsamen Kindes. Alfred steht den beiden fürsorglich als Mediator zur Seite. Suley schildert bewegend seine schmerzlichen Kindheitserfahrungen. Die Kamera fungiert in dem Dokumentarfilm als das zentrale, beobachtende Auge; sie wird zur Vertrauten, der die Menschen aus Freetown ihr Leid ebenso wie ihre Träume und Zukunftswünsche offenbaren. Der Film enthüllt das Innenleben der Protagonisten und holt deren Würde und tiefe Menschlichkeit aus dem Dunkel der Stadt wieder zum Vorschein.

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