Senegal - Ladies' Turn

Senegal - Ladies' Turn

AuslandsdokuF / SN  

Seyni, die ehemalige Spielführerin der weiblichen Nationalmannschaft, ist im Senegal eine Vorreiterin in Sachen Frauenfußball. Sie will mit den Vorurteilen aufräumen und die Frauen an den Ball bringen - überall im Senegal. Die Geschichten der Protagonistinnen dieser Dokumentation zeichnen das Porträt einer im Wandel begriffenen, komplexen afrikanischen Gesellschaft. Die jungen Frauen wollen beim Frauenfußballturnier 'Ladies' Turn' nicht nur einen sportlichen Sieg erringen, sondern auch mehr Freiheit und Gleichberechtigung für sich erkämpfen. Nach einem kurzen Überblick über die Situation des Frauenfußballs im Senegal begleitet die Dokumentation das Turnier des Jahres 2011 von den ersten Trainingsstunden in den Wohnvierteln von Dakar bis hin zum Endspiel im Stadion der Hauptstadt und stellt die jungen Frauen bei Trainingsspielen, in Alltagsszenen und Interviews vor. Das 'Ladies' Turn' ist ein bemerkenswertes Ereignis in Senegal, denn es rückt eine bisher oft totgeschwiegene Sportart ins Rampenlicht und ermutigt die Frauen, sich einen gesellschaftlichen Platz zu erobern, der ihnen bisher verwehrt war. Dass diese Emanzipation umstritten ist und Unbehagen auslöst, wird in der Dokumentation allerdings auch sehr deutlich. Dabei bleibt der Ton jedoch stets unterhaltsam. Der Frauenfußball ruft Fragen und Widerstände hervor, die die Entwicklung der senegalesischen Gesellschaft beispielhaft veranschaulichen. Doch die Dokumentation will nicht eine Gesellschaft und ihre Widersprüche anprangern, vielmehr sollen die Porträts der Protagonistinnen, allen voran das von Seyni, dem Zuschauer den Kampfgeist, das Engagement und die Spielfreude der Fußballerinnen nahebringen. Jenseits des gängigen Rollenmodells erschließen sich diese jungen Frauen neue Lebensbereiche. Mit ihrem Sport stellen sie traditionelle Wertvorstellungen auf friedliche und entspannte Art infrage und tragen so zum Wandel ihres sozialen Umfelds bei.

Bewertung

0,0   0 Stimmen