
Semyon Bychkov dirigiert Schumann
Robert Schumanns 2. Sinfonie entstand in einer Zeit tiefer Depressionen. Im August 1844 erlitt er als Folge mehrerer vorangegangener Erschöpfungszustände einen seelischen Zusammenbruch. "Die Symphonie schrieb ich im Dezember 1845 und noch halb krank, mir ist's, als müsste man ihr das anhören." In der Tat gehört die 2. Sinfonie zu den markantesten Zeugnissen von Schumanns kompositorischen Widersprüchen: seinem Versuch, historische Kontinuität herzustellen, der Versuch, das subjektive, poetisch motivierte Ausdrucksbedürfnis der Romantik mit den alten Formen, dem Prinzip der klassischen Sinfonie zu vereinbaren.