Selma

Selma

Ava DuVernay gelingt ein aufrüttelndes Biopic über Martin Luther King und seinen gewaltfreien Protest gegen Rassismus.

"Selma" ist die erste große Filmbiografie über Martin Luther King, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der amerikanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Inszeniert wurde das packende Historiendrama von Ava DuVernay, einer Nachwuchsfilmemacherin, die zuvor mit ihrem Debüt "Middle of Nowhere" den begehrten Sundance-Regiepreis gewann. "Selma" richtet den Fokus auf die entscheidende Phase im Kampf der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Der Film räumt mit dem Klischee auf, wonach aufrechte Weiße notwendig waren, um das afroamerikanische Wahlrecht durchzusetzen. Dank der überzeugenden Darstellung David Oyelowos wird nachvollziehbar, wie sich der charismatische Bürgerrechtler in zermürbenden Hinterzimmer-Gesprächen den Notwendigkeiten der Realpolitik stellen musste. Selten hat man Polizeigewalt so mitleidslos gesehen wie in den furiosen Massenszenen auf der historischen Edmund Pettus Bridge. Der mit Tom Wilkinson als Präsident, Tim Roth als unbelehrbarem Hardliner und Carmen Ejogo als Kings Frau Coretta überragend besetzte Film erteilt eine eindrückliche Geschichtslektion, ohne erhobenen Zeigefinger. John Legend erhielt einen Oscar für die beste Filmmusik.

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