Seinerzeit - Jeder Tag neu

Seinerzeit - Jeder Tag neu

Der 87-jährigen Münchnerin Inge Auweck kam nie die Idee, verbittert auf die Schicksalsschläge in ihrem Leben zurückzublicken. Als eines von vier Kindern einer Lehrerfamilie verbringt sie ihre ersten Jahre glücklich und beschützt. Mit ihrem Zwillingsbruder zusammen geht sie auf die Volksschule auf der Schwanthaler Höhe. Mit den Kriegsjahren und dem Verlust beider Brüder verändert sich ihre Realität. Sie spricht darüber, wie still es in ihrer Familie wurde. Die Münchnerin beginnt noch während des Zweiten Weltkriegs ein Architekturstudium bei Professor Döllgast, bis zu dem Moment, wo sie zum Kriegsdienst nach Salzburg eingezogen wird. Immer wieder durch Luftangriffe unterbrochen, zeichnet eine junge Inge Auweck auf dem Reißbrett Motive rund um die Pinakotheken. Schutträumen ist die Bedingung, um nach Kriegsende weiterstudieren zu können. Sie schafft es nur bis zum Vor-Diplom, 1946 heiratet sie. Noch bis zum Ende der sechziger Jahre ist es unüblich als Ehefrau und Mutter zweier Kinder einem Beruf nachzugehen. Ihr Interesse an Architektur bleibt jedoch Zeit Lebens bestehen. In den Nachkriegsjahren ist ihr ehemaliger Dozent, Prof. Döllgast, die treibende Kraft im Wiederaufbau der Alten Pinakothek. Seine ehemalige Studentin Inge Auweck beginnt im Entwicklungsring Süd in der Simulationsabteilung des Tornados zu arbeiten. Jung und beweglich ist sie vor allem auch durch ihre Enkelkinder und ihrem Hobby, dem Tanzen, geblieben.

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