Segen auf See

Segen auf See

"Das Schiff ist so etwas wie ein Mikro-Kosmos. Was es draußen gibt, gibt es auch hier an Bord", sagt Pfarrerin Katharina Plehn-Martins. Die 67-Jährige begleitet zum zweiten Mal ein Kreuzfahrtschiff. Sie ist mit an Bord, wenn 650 Passagiere zwischen Himmelfahrt und Pfingsten durchs Mittelmeer schippern. Da gibt es Paare in den Flitterwochen, Familien oder die frisch verwitwete ältere Dame, der die Bordseelsorgerin Trost spenden muss. Denn gerade inmitten all der zelebrierten Geselligkeit in den Tanzsälen und Restaurants eines solch großen Schiffs kann das Alleinsein besonders leicht schwermütig machen. Während der zwei Wochen dieser Kreuzfahrt ist die Pfarrerin jederzeit für Urlauber und Schiffscrew da - Ansprechpartnerin in allen Fragen seelischer Art. Sie ist quasi standby für Hochzeiten und Todesfälle und ist ebenso dabei als Begleiterin bei Ausflügen auf den Ätna oder auf die griechische Inselperle Santorin. Seelsorger an Bord zu haben, ist Teil des Dienstleistungsprogramms fast aller großen Kreuzfahrt-Unternehmen. Die Evangelische Kirche schickt jährlich rund sechzig Pfarrerinnen und Pfarrer über die Meere - natürlich arbeiten sie ehrenamtlich. Aber zu tun gibt es immer für sie - Seelsorger sind gefragt an Bord, nicht nur für den Segen auf See.

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