Scientology: Ein Glaubensgefängnis

Scientology: Ein Glaubensgefängnis

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Für sich reklamiert Scientology den Status einer Glaubensgemeinschaft, die ihren Mitgliedern zu höheren spirituellen Erkenntnissen verhilft. Kritiker sowie zahlreiche europäische Staaten stufen die Organisation, die insbesondere in den USA vielfältige Verbindungen in die Welt des Films unterhält, dagegen als extremistische Sekte ein. Regisseur Alex Gibney lässt in seinem investigativen Dokumentarfilm Aussteiger zu Wort kommen und zeigt die Abgründe der Scientology-Kirche auf.

Während die Church of Scientology in den USA zwar heftig umstritten ist, rechtlich aber anderen Religionsgemeinschaften gleichgestellt ist, wird sie in verschiedenen Ländern Europas als extremistische Sekte eingestuft. Der vielfach preisgekrönte Filmemacher Alex Gibney widmet sich in diesem Dokumentarfilm der Sekte, die insbesondere in den USA vielfältige Verbindungen in die Welt des Films, der Wirtschaft und der Politik unterhält, und zeigt anhand ihrer Geschichte von ihrer Entstehung bis heute und anhand ihres Umgangs mit Abweichlern und Kritikern die Abgründe der Organisation auf.

Acht Scientology-Aussteiger, zum Teil aus der höchsten Führungsebene der Organisation, berichten in "Scientology: Ein Glaubensgefängnis" von ihren Erfahrungen mit der Sekte und schildern anschaulich, wie die Organisation Menschen manipuliert und schikaniert. Zu den Aussteigern, die aus dem Inneren der Sekte berichten, zählen der renommierte Hollywood-Drehbuchautor und Oscar-Preisträger Paul Haggis ("L.A. Crash"), der ehemalige Spitzenfunktionär Marty Rathbun, der zwei Jahrzehnte lang als rechte Hand des aktuellen Scientology-Vorsitzenden David Miscavige fungierte, der ehemalige Pressesprecher der Sekte Mike Rinder und der Schauspieler Jason Beghe. Ebenfalls zu Wort kommen zahlreiche Scientology-Experten wie der Journalist Tony Ortega, der seit mehr als 20 Jahren kritisch über die Sekte berichtet und die Herausgeberin des Branchenblattes "The Hollywood Reporter", Kim Masters, die regelmäßig über die Verbindungen von Scientology und Hollywood berichtet.

Alex Gibneys investigativer und brisanter Dokumentarfilm basiert auf Lawrence Wrights mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetem Bestseller "Going Clear" und bietet einen eindrucksvollen und oft auch erschreckenden Einblick in die von dem ehemaligen Science-Fiction-Autor L. Ron Hubbard gegründete Scientology-Kirche. Seine Premiere feierte der Film im Februar 2015 auf dem Sundance Film Festival, wo er für Aufsehen sorgte. "Scientology: Ein Glaubensgefängnis" wurde 2015 unter anderem mit drei Prime-Time-Emmys ausgezeichnet und galt unter Filmkritikern als wichtigster und bester Dokumentarfilm des Jahres.

"Der Film legt die sehr zweifelhaften Methoden von Scientology bildlich offen, beschuldigt die Gemeinschaft sogar des körperlichen und psychischen Missbrauchs seiner Mitglieder sowie der aggressiven Einschüchterung und Bedrohung von ehemaligen Mitgliedern. Obwohl Pulitzer-Preis-Gewinner Lawrence Wright bereits 2013 in seinem Buch 'Going Clear' die Methoden von Scientology entlarvte, ist es nun die Filmversion von Alex Gibney, die in den USA eine sehr ernsthafte Diskussion über die Machenschaften von Scientology auslöste." (Andreas Renner, stern, 18.04.2015)

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