SCIENCEsuisse: Die Wurzeln der Gewalt

SCIENCEsuisse: Die Wurzeln der Gewalt

Sein bisher grösstes Forschungsprojekt hat Eisner 2003 zusammen mit der Stadt Zürich ins Leben gerufen, das sogenannte Zürcher Projekt zur sozialen Entwicklung. Bei dieser Langzeitstudie begleiten die Forscher 1300 Primarschüler über rund ein Jahrzehnt hinweg - vielleicht auch länger. «Die Kinder, die wir beobachten, sind nun elf Jahre alt», erklärt Manuel Eisner. «Bis sie 18 sind, werden im Schnitt etwa zehn Prozent davon straffällig, bis ins Alter von 20 laut Statistik rund ein Viertel.»

In der nächsten Interviewrunde interessieren deshalb die Entscheidungsprozesse bei den Elfjährigen. Wie gross sind die Einflüsse der Eltern oder der Geschwister, etwa bei der Entscheidung zuzuschlagen, statt einen Konflikt verbal zu lösen? Wie stark hängen solche Handlungen vom Beifall der Kollegen ab? Oder können sie von Autoritätspersonen verhindert werden? Den gewalttätigen Anfängen erzieherisch etwas entgegenzusetzen, ist laut Manuel Eisner kein Ding der Unmöglichkeit. Prävention beginne jedoch bereits im Kleinkindalter oder noch vorher, im Bauch der Mutter, sagt der Sozialwissenschaftler.

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