SCIENCEsuisse: Die Architektur der Erde

SCIENCEsuisse: Die Architektur der Erde

Um die Gebirgsbildung der Alpen in ihrer Besonderheit zu verstehen, erforscht Adrian Pfiffners Team gerade die Anden. Warum haben sich die Berge dort viel höher getürmt, nämlich auf fast 7000 Meter? Während die Alpen durch die Kollision zweier Kontinente symmetrisch emporwuchsen, sind die Anden asymmetrisch entstanden: Die ozeanische Platte des Pazifiks schiebt sich unter diejenige des südamerikanischen Kontinents und wuchtet so die Gesteinsmassen hinauf.

Adrian Pfiffners Expertise ist immer dann gefragt, wenn geklärt werden muss, wie es unter der Erdoberfläche aussieht. Bei den Arbeiten für den neuen Gotthard-Basistunnel untersuchte er, wie tief unter den Talböden der Felsgrund liegt oder ob in der Region der Piora-Mulde auch auf Tunnelniveau mit zuckerkörnigem Dolomit zu rechnen ist: «Ein fürchterliches Gestein - es zerfällt sofort zu Sand.»

«Wir modellieren die gebirgsbildenden Prozesse aber auch am Computer», sagt Adrian Pfiffner. «Und wir arbeiten experimentell mit Analogmodellen, sprich am Sandkasten.» Dort kann man mit Materialien wie Sand, Glaskugeln oder Kunststoffen die unterschiedlichsten Ausgangsbedingungen entwerfen. Im Computertomographen des Inselspitals zeigt sich dann, wie unter Druck die verschiedensten Miniaturgebirge entstehen. So kann man den Bergen beim Wachsen zusehen.

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