Schneeflöckchen

Schneeflöckchen

Schneeflöckchen, Tochter von König Frost und der Frühlingsfee, träumt von einem Leben unter den Menschen. Sie muss sich allerdings vor dem rachsüchtigen Sonnengott in Acht nehmen, der sie schmelzen lässt, falls sie sich verlieben sollte.

Der Komponist Nikolai Rimski-Korsakow hat die Handlung seiner Oper aus einem Werk des Dramatikers Alexander Ostrowski übernommen, der seine Inspiration wiederum in der russischen Folklore fand. Das Werk von Ostrowski kam damals sehr überraschend, da der Autor eher für seine Sozialsatiren als für Märchenerzählungen bekannt war. Der Komponist hat dieses Paradox jedoch geschickt verarbeitet, indem er seinerseits Volkslieder mit innovativer Orchestrierung kombinierte und so Tradition und Moderne verband. "Schneeflöckchen" wurde zu seinem ersten großen Erfolg, und Rimski-Korsakow selbst sah in dem Werk nichts Geringeres als die schönste Oper, die seit Glinkas Tod in Russland komponiert worden war.

Dimitri Tcherniakow bringt dieses wunderschöne und grausame Märchen, das sich irgendwo zwischen unschuldiger Erotik, brennender Leidenschaft und rasender Eifersucht bewegt, mit seiner sowohl analytischen wie kreativen Inszenierung auf eine menschliche Ebene. Er bedient sich jedoch auch mancher Symbole, indem er beispielsweise eine reaktionäre Gemeinschaft zeichnet, die im Gegensatz zu Schneeflöckchen noch nicht bereit zu sein scheint, sich dem Unbekannten hinzugeben.

Die Pariser Oper hat für ihre erste Aufführung von "Schneeflöckchen" aus dem Vollen geschöpft und einige der besten russischen Künstler ins Haus geholt:Aida Garifullina, Gewinnerin des Operalia-Wettbewerbs 2013, und Michail Tatarnikow, Musikdirektor und Chefdirigent des Michailowski-Theaters Sankt Petersburg.

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