Schatzkammer Wald

Schatzkammer Wald

Der Wald ist für die meisten heutzutage gleichbedeutend mit Erholung und Freizeit. Doch der Wald ist auch Vorratskammer und Einnahmequelle. Für vorherige Generationen noch mehr als für die heutige. Der Film erzählt in vielen Geschichten, wie vielfältig man den Wald nutzt und wie wichtig er schon immer für Arbeit, Brot und manchmal sogar für Reichtum war.

Die Fotos in der Zeitschrift aus dem Jahr 1949 treiben Walter Trefz fast die Tränen in die Augen: Baumstümpfe soweit das Auge reicht, der Wald rund um Freudenstadt ein einziges Chaos, kahlgeschlagen über viele hundert Hektar. Walter Trefz, Förster im Ruhestand, hat die sogenannten 'Franzosenhiebe' als Junge miterlebt. Im Stadtarchiv Freudenstadt sieht er zum ersten Mal die Bilddokumente. Nach dem zweiten Weltkrieg forderte die französische Besatzungsmacht Reparationszahlungen. Und Holz war eine wichtige Währung. Also rodeten sie weite Flächen. Damit trafen sie die Menschen im Schwarzwald mitten ins Herz. Als es wenig später galt, hunderte von Fichtenschößlinge neu zu setzen, bewarben sich viele Frauen aus der Umgebung für diese Arbeit. Viele von ihnen verdienten damit zum ersten Mal ihr eigenes Geld. Es entstand eine eigene Tradition von Waldarbeiterinnen, die sich bis heute in der Region fortsetzt.

Eine ganz besondere Art der Waldnutzung gibt es bis heute auf der Schwäbischen Alb. Schäfer Dieter Hertler treibt seine Schafe und Ziegen zum Grasen in den Wald. Im Mittelalter war das Alltag. Weil Nutztiere im Wald viel Schaden anrichten können, ist die Waldweide heute laut Gesetz eigentlich verboten. Nur hier auf der Nordalb gibt es diese Ausnahme, mit der eine ganz eigene, alte Kulturlandschaft erhalten wird. Nirgendwo sonst gibt es mehr den 'Hutewald'. Wegen der knabbernden Tiere ist er licht, bestanden mit Buchen und ihren ausladenden Kronen - einzigartig und wunderschön!

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