Schätze an der Seidenstraße

Schätze an der Seidenstraße

ReiseberichtD / MGL / UZ / TMN / SYR  

Der Orchon ist ein heiliger Fluss. Wenig erforscht und mythenumwoben durchquert er das Herz der Mongolei. Der Orchon ist die Lebensader der Region, und seine Täler sind seit alters her Nomadenland. Hunnen und Uiguren siedelten dort, und bis heute lebt man im Orchon-Tal fast ausschließlich von der Viehzucht. Umso verwunderlicher, dass bereits frühe nomadische Gesellschaften wie die Uiguren inmitten der zentralmongolischen Grassteppe die Stadt Karabalgas bauten, ein frühes Zentrum des Seidenstraßenhandels. Eine Stadt aus Lehm für mehr als 10.000 Bewohner. Inmitten der Wüste Karakum in Turkmenistan speist der Fluss Murghab eine große Oase. In ihr wuchs ab dem 6. Jahrhundert vor Christus eine Weltstadt heran, die im Mittelalter viele hunderttausend Einwohner zählte: Merv. Legendär reich war die Oasenstadt, ein wichtiger Knotenpunkt an der Seidenstraße, ein geistiges Zentrum der islamischen Welt. Merv erreichte seine Blütezeit im 11. und 12. Jahrhundert als östliche Hauptstadt des Seldschuken-Reiches, kurz bevor die Stadt auf grausame Weise unterging. Erbaut war Merv ganz aus Lehm. Reste der dem extremen Klima angepassten Architektur haben sich bis heute erhalten: die massiven Stadtmauern, Palastbauten, Gebäude für Bibliotheken, Wasserspeicher und Mausoleen. Samarkand, eine der ältesten Städte Asiens, ist zentraler Umschlagplatz an der Seidenstraße. Auch die alte syrische Stadt Aleppo und die zentralanatolische Kleinstadt Safranbolu waren fast 700 Jahre lang Drehkreuz für die Handelskarawanen auf der Seidenstraße. Istanbul galt als Metropole und Kapitale dreier Weltreiche. In dieser Etappe der Reise um die Welt geht es um Schätze an der Seidenstraße. Dieter Moor spricht mit dem Schweizer Kulturforscher Christoph Baumer, der zahlreiche Expeditionen in Zentralasien, Tibet und China leitete.

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