Sakrale Bauwerke

Sakrale Bauwerke

Drei Jahrhunderte lang wurde das frühe Christentum im Verborgenen praktiziert. Mit der allmählichen Ausbreitung der Religion wuchs schließlich auch die Zahl der Klöster und Kirchen. Bald verschoben die Baumeister die Grenzen des technisch Machbaren und errichteten immer größere himmelstürmende Kathedralen. In der bewegten Geschichte des Christentums hat sich der Stil der christlichen Sakralbauten stets gewandelt: In Jerusalem bildete die Grabeskirche als erste Gedenkstätte der neuen Religion den Mittelpunkt der christlichen Welt. Sie wurde auf dem Golgota-Hügel erbaut, der Stätte der Kreuzigung, und enthält das leere Grab Christi. In der westlichen Welt wurde mit der Abtei Mont-Saint-Michel, deren Grundmauern aus dem 8. Jahrhundert stammen, ein architektonisches Wunderwerk geschaffen, das karolingische, romanische und gotische Stilelemente vereint. In den Steinmauern der Abtei schlägt sich die gesamte Entwicklung mittelalterlichen Denkens nieder. Die Kathedrale von Chartres dagegen, die im 12. Jahrhundert in gerade einmal 30 Jahren erbaut wurde, zeichnet sich durch ihren einheitlichen Stil aus. Das wohl schönste architektonische Beispiel dieser geistigen und künstlerischen Revolution findet sich in Florenz: der Dom mit seiner gigantischen Kuppel und den weiß-grünen Marmorfassaden - eine Hommage an die großen Meister der Zeit wie Michelangelo, Donatello oder Brunelleschi. Am Roten Platz in Moskau steht die Basilius-Kathedrale für den orthodoxen Zweig des Christentums. Das Meisterwerk der orthodoxen Architektur mit seinen einzigartigen Farben und Formen hat die Revolution unbeschadet überstanden und empfängt heute erneut Gläubige zu Gottesdiensten.

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