Russland wählt

Russland wählt

Der 26. März 2017 markiert eine Wende im politischen Betrieb Russlands. An diesem Tag gingen in ganz Russland Zehntausende vor allem junge Menschen auf die Straßen. Trotz massiver Einschüchterung der Oppositionellen durch den Staatsapparat wurden aus 66 Orten in allen Regionen Demonstrationen gemeldet - von Wladiwostok im fernen Osten bis Kaliningrad im äußersten Westen. Selbst die putintreuesten Regionen waren betroffen. Immer mehr Russen scheinen den Stillstand im Land und die Korruption unter Putin satt zu haben.

Der Dokumentarfilm schildert eindrücklich die Wiederkehr des Politischen in Russland. Er zeigt Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft, die sich als Wahlkampfhelfer von Alexej Nawalny entschlossen haben, aktiv für eine Veränderung in Russland einzutreten. Berühmtester Kopf der Opposition ist Alexej Nawalny. Er ist kein klassischer Politiker: Nawalny war nie Parlamentsabgeordneter, seine Partei des Fortschritts ist noch nicht einmal offiziell registriert, und er hat bislang 16 Gerichtsverfahren bestritten, wurde zweimal auf Bewährung verurteilt und verbrachte mehrere Wochen in Untersuchungshaft.

Filmemacher Aleksandr Rastorguev begleitet Nawalny und sein Team in den Monaten vor der Wahl. Auch Xenia Sobtschak, die bislang eher als Fernsehentertainerin, Aktivistin und Putin-Ziehkind bekannt war, ist Teil des Films. Beide Kandidaten sind selbst durchaus umstritten. Der Dokumentarfilm erzählt direkt und unmittelbar aus dem Innern der russischen Oppositionsbewegung und trifft Menschen, die sich trotz Drangsalierungen, Polizeigewalt oder Verhaftungen politisch engagieren.

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