Ruanda: Vom Völkermord zum Vorbild

Ruanda: Vom Völkermord zum Vorbild

Auslandsreportage 

Im Ringen um eine Lösung, die Migration aus Afrika zu stoppen, setzt die EU nun auf Investitionen vor Ort. Bis 2020 sollen 44 Milliarden Euro bereitgestellt werden, um Arbeits- und Ausbildungsplätze und damit Perspektiven für ein Leben in Afrika vor allem für die Jugend zu schaffen. Ein Weg, der auf Veränderung setzt. Ein afrikanisches Land, das bewiesen hat, dass Veränderung auch unter schwersten Bedingungen möglich ist, ist Ruanda. Seit dem Völkermord 1994 hat das Land einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufschwung hinter sich. Mittlerweile gilt der kleine Binnenstaat im Osten Afrikas als Vorbild für den ganzen Kontinent. Und Ruanda hat noch weitere Besonderheiten: wie einen ungewöhnlich hohen Anteil an Frauen in Politik und Wirtschaft und ein professionelles Rad-Nationalteam. In diesem Team zu sein, ist der Traum der meisten Jugendlichen, denn die Radsportler genießen im Land Heldenstatus. WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner hat die Fahrer während der "Tour du Rwanda", einem der größten Radsportevents in Afrika, begleitet und erfahren, dass das Nationalteam für mehr als nur für sportliche Höchstleistungen steht. Es steht für die Politik der Versöhnung unter dem Slogan "Wir sind alle Ruander". Die nach dem Völkermord geborenen Mitglieder aus Täter- und Opferfamilien trainieren heute gemeinsam. Es ist das Symbol des aufstrebenden, erfolgreichen Ruandas, das die Wunden, die der Genozid hinterlassen hat, heilen will.

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