Roman Polanski: Mein Leben

Roman Polanski: Mein Leben

KünstlerporträtGB / I / D  

Roman Polanski erzählt seine außergewöhnliche Lebensgeschichte. In den Gesprächen mit seinem langjährigen Weggefährten und Produzenten Andrew Braunsberg kommen auch das filmische Schaffen, die Ermordung von Sharon Tate und die Probleme des Regisseurs mit der Justiz zur Sprache. Nicht erörtert wird die Affäre Samantha Geimer aus dem Jahr 1977, als Polanski wegen Vergewaltigung der damals Minderjährigen angeklagt wurde. Polanski spricht aber über die Folgen dieser Affäre für sich und die junge Frau, die 2010 erklärte, sie halte Polanski für ausreichend bestraft. Aufgezeichnet wurden die Gespräche im Jahr 2009, als Polanski in seinem Schweizer Chalet in Gstaad wegen eben dieser Angelegenheit unter Hausarrest gestellt wurde. Seine Eltern lebten bereits mehrere Jahre in Paris, als sie kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mit dem 1933 geborenen Sohn Roman nach Polen zurückkehrten. Während der von einer katholischen Familie versteckt die nationalsozialistische Besatzung überlebte, wurde seine Mutter in Auschwitz ermordet. Sein Vater kehrte als gebrochener Mann aus dem KZ Mauthausen zurück. In Warschau erhielt Polanski kleinere Rollen in Filmen von Andrzej Wajda. Nach der Umsiedlung nach London inszenierte er seinen ersten Film, 'Das Messer im Wasser' (1962), dann 'Ekel' (1965) und 'Wenn Katelbach kommt' (1966). In Hollywood heiratete er 1968 Sharon Tate, die er beim Casting für 'Tanz der Vampire' (1967) kennengelernt hatte. Mit 'Rosemary's Baby' (1968) wurde Polanski zum Star. Aber während der Regisseur 1969 in London arbeitete, wurden die schwangere Sharon Tate und vier Freunde von Anhängern des Sektenführers Charles Manson grausam ermordet. Das war nach Polanskis eigener Aussage das größte Drama seines Lebens. Dennoch drehte Polanski dank des Produzenten Robert Evans weiter in Hollywood, z. B. 'Chinatown' (1974) mit Jack Nicholson. 1977 sorgte die Affäre Samantha Geimer für einen Skandal: Polanski, wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagt, war jetzt nicht das Opfer, sondern der Schuldige. Die Berichterstattung der Medien und die juristischen Verwicklungen veranlassten Polanski, Amerika den Rücken zu kehren. 2009, 32 Jahre nach der Affäre Samantha Geimer, wurde Roman Polanski auf dem Flughafen von Zürich, wo er auf dem Zürich Film Festival den Preis für sein Lebenswerk entgegennehmen sollte, unter Androhung der Ausweisung in die USA verhaftet. Der Hausarrest wurde 2010 wieder aufgehoben.

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