Rocker auf Abwegen - Die verborgene Welt der Satudarah

Rocker auf Abwegen - Die verborgene Welt der Satudarah

Als Angelo, Olla, Mima und Bota die Führung im Rockerclub "Satudarah" übernehmen, ist die Gruppe selbst in der niederländischen Heimat nur Insidern bekannt. Dann der Aufstieg: innerhalb weniger Jahre wird aus der Motorradtruppe ein schwerkriminelles Verbrecherkartell, mit über 800 Mitgliedern und Niederlassungen in fast einem Dutzend Ländern - zuletzt auch Deutschland, vor allem rund um Duisburg. Bundesinnenminister de Maizière lässt den Rockerclub Anfang 2015 verbieten - weil "von dem Verein eine schwerwiegende Gefahr für individuelle Rechtsgüter und die Allgemeinheit ausgeht", so das Ministerium.
Gegründet wurde der Verein von molukkischen Einwandern 1990 in den Niederlanden. Der Motorradclub gibt sich entsprechend multikulturell: der Name Satudarah bedeutet im Polynesischen "ein Blut" und soll zeigen, dass alle Menschen gleich seien.
Der Film von Emmy-Preisträger Joost van der Valk vermittelt einen ebenso intimen wie spannenden Einblick hinter die Kulissen des Clubs, der eine geheime Welt aus Ritualen und Gewalt zu sein scheint, aber auch von Bruderschaft, falsch verstandenem Mut und kruder Spiritualität. Ein Film, der nicht nur viel über den niederländischen "Satudarah" und seine wichtigsten Strippenzieher zeigt, sondern auch erahnen lässt, nach welchen Regeln Rocker-Clubs überhaupt funktionieren. Deren Mitgliederzahl hat in den vergangenen Jahren übrigens weiter zugenommen.

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