Riesenfische in unseren Flüssen

Riesenfische in unseren Flüssen

Der Wels stammt ursprünglich aus Osteuropa. Seit 1950 hat er europaweit fast alle Seen, Kanäle und Flüsse bevölkert. Ein erwachsener Wels hat keine Feinde und thront in seinem Lebensraum an der Spitze der Nahrungskette. Auf seinem Speiseplan stehen Kleinfische, aber auch Schalen- und Nagetiere. Der Wels verfügt über eine Vielzahl an hochempfindlichen Rezeptoren. Sein ausgeprägter Geruchs- und Geschmackssinn sowie Elektrorezeptoren ermöglichen es ihm auch auf Entfernung, die Größe seiner Beute einzuschätzen. Er ist sehr anpassungsfähig und kann sich ähnlich wie ein Schwertwal ans Ufer werfen, um Tauben zu fangen. Mit einer Länge von bis zu drei Metern und einem Gewicht von bis zu 150 Kilogramm überragt er oft die Angler, die seinen unaufhaltsamen Eroberungszug gefördert haben.

Muss man den riesigen Raubfisch nach einem knappen halben Jahrhundert ungestörter Schreckensherrschaft als Schädling sehen? Um diese Frage zu beantworten, begibt sich der Film in die trüben Gewässer des Wels-Habitats. Er dokumentiert die Arbeit des Biologen Frédéric Santoul, der folgendes Rätsel lösen will: Wie kommt es, dass der Wels in den Gewässern, in die er von Menschenhand eingeführt wurde, keine andere Fischart verdrängt hat? Taucher studieren die Verhaltensweisen des Riesen in einem Gebiet vom Donaudelta bis in den südfranzösischen Tarn. Dabei machen sie erstaunliche Entdeckungen, wie die rätselhafte Gruppierung Hunderter Welse, die eine der größten Biomassedichten der Wasserwelt bildet.

Bewertung

0,0   0 Stimmen