Religion, Macht und Archipele: Indonesien

Religion, Macht und Archipele: Indonesien

Erde, Meer, Feuer, Wasser, Tsunamis, die aus dem Ozean schießen, Vulkane und Erdbeben, die den Archipel immer wieder umgestalten: Indonesien. Ein Land, dessen Bewohner immer mit der Vergänglichkeit konfrontiert werden. Mit mehr als 240 Millionen Einwohnern gehört Indonesien zu den weltweit bevölkerungsreichsten Ländern der Welt. Der aus über 13.000 Inseln bestehende Archipel ist die größte islamische Nation und nach Indien und den USA die drittgrößte Demokratie. Dank eines jährlichen Wirtschaftswachstums von über sechs Prozent konnte das Land binnen sechs Jahren von Platz 15 auf Rang 10 der größten Weltwirtschaftsmächte aufrücken. Angesichts der internationalen Entwicklung ist es vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis es weiter vorrücken wird - zusammen mit Brasilien, Russland, Indien und China. Schon jetzt ist Indonesien Mitglied der elitären G20. Seine Voraussetzungen prädestinieren das Land, zu einer modernen Großmacht aufzusteigen: hohe Einwohnerzahl, unermessliche Naturressourcen und riesige, bislang unerschlossene Gebiete zu Land und zur See. Doch die wichtigsten Voraussetzungen für den Aufstieg sind die folgenden beiden Faktoren: zum einen die seit geraumer Zeit relativ entspannte politische Lage im Land. Zum anderen die diversifizierte, nicht allein auf Erdöl und Erdgas beruhende Wirtschaft, die von der weltweit einzigartigen Dynamik der gesamten Region profitiert. Indonesien, seit jeher Gewürzlieferant und Handelsmacht an der indisch-chinesischen Seeroute, blickt auf eine jahrhundertelange Tradition des Austauschs zurück. Über Kaufleute und Seefahrer kam der Archipel mit dem Islam und unterschiedlichen Kulturen in Berührung. In den heutigen Turbulenzen sendet der Staat ein starkes Signal an die islamische Welt: Seine Entwicklung zeigt, dass Islam und Demokratie durchaus miteinander vereinbar sind. In absehbarer Zukunft wird Indonesien zum asiatischen Riesen aufsteigen - eine Entwicklung, die mit Chancen und Risiken zugleich verbunden ist. Das Land zu verstehen, heißt vor allem, seine Geschichte zu begreifen. Der erste Teil der Dokumentation zeigt die wechselvolle Entwicklung des Archipels: Indonesien wurde 1905 zur Kolonie. Im Jahre 1945 erlangte es die Unabhängigkeit zurück, jedoch gestaltete sich der Demokratisierungsprozess lang und schwierig.

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