Rechnitz: Der Würgeengel

Rechnitz: Der Würgeengel

In der Nacht vom 25. März 1945 feierten auf Schloss Rechnitz an der österreichisch-ungarischen Grenze SS-Offiziere, Gestapo-Führer und einheimische Getreue des Nazi-Regimes ein "Gefolgschaftsfest", auf dem getanzt und getrunken wurde. In dessen Verlauf wurden fast 200 jüdische Zwangsarbeiter brutal gequält und ermordet. Ihre Leichen wurden in einer von ihnen selbst gegrabenen Grube am Ortsrand verscharrt. Diese jahrzehntelang totgeschwiegenen Geschehnisse wurden von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek zu Text verarbeitet. Jelinek fand Worte für das Unaussprechliche, und schafft es, ohne detailgenaue Rekonstruktion des historischen Verbrechens dennoch jedes Detail dieser monströsen Geschichte zu erzählen. Die Ereignisse erhalten in der Inszenierung von Jossi Wieler an den Münchner Kammerspielen eine zusätzliche, atemberaubende Brisanz. Das Stück "Rechnitz" erhielt den Österreichischen Theaterpreis "Nestroy" für das beste deutschsprachige Stück 2009 und wurde von der Fachzeitschrift "Theater heute" ebenfalls zum besten deutschen Stück des Jahres 2009 gekürt.

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